Vereinsgeschichte von 1969 bis heute
Gegründet wurde der Verein der Junge us d’r Südstadt im Jahre 1969 in der Gaststätte Villa 40 in der Kölner Südstadt von den Freunden Josef Brombach, Alois Möhlig, Karl LeRoi, Heinz Merten, Willi ( Nachname unbekannt ), Hubert Valder, und Heinz Schorn.Es handelte sich zunächst um einen reinen Männerstammtisch. Die jungen Herren suchten wohl – wie Männer nun mal so sind – einen triftigen Grund, um sich so oft wie möglich in ihrem Stammlokal Villa 40 zu treffen. Und weil sie nun mal richtige Jungs us em Leeve und dazu noch geborene Südstädter waren, nannten sie sich folgerichtig ”Stammtisch Junge us d’r Südstadt vun 1969“.Der erste Präsident des Vereins wurde Alois Möhlig, der die Geschichte des Vereins 15 Jahre mit viel Herzblut und großem Engagement leitete. Nachdem er aus gesundheitlichen Gründen zurücktreten musste, war Toni Schmitz, Wirt der Villa 40, drei Monate Interimspräsident. Nach dieser recht kurzen Amtsperiode wurde ein junger Mann namens Willi Schlömer im Jahre 1985 zum Präsidenten gewählt. Voller Stolz übernahm er damals das Amt und steht seitdem ununterbrochen an der Spitze der Junge us d’r Südstadt. Nach nun mehr fast 25 Jahren ist unser Willi immer noch mit ungebrochener Begeisterung und heißem Herzen dabei.1972 beschlossen die Junge, sich ins Vereinsregister eintragen zu lassen. Bald war es dann soweit: Am 22.12.1972 war der Stammtisch ein eingetragener Verein und durfte sich fortan „Stammtisch Junge us d’r Südstadt 1969 e.V.“ nennen. Die Gründungsmitglieder wurden nach der Eintragung zum Vorstand gewählt.Wer die Frauen aus der Kölner Südstadt kennt, kann sich ausmalen, dass es natürlich nicht bei der trauten Männerrunde geblieben ist. Die vereinte Frauenpower – Maria Mützenich, Julchen Le Roi, Annie Schmitz, um nur einige zu nennen - schlossen sich dem Stammtisch an und die Damen hatten so nicht nur ihre Männer unter Kontrolle, sondern auch selbst vill Spass an der Freud. Es dauerte auch nicht lange, bis die Junge us d’r Südstadt am Dienstagszug in der Südstadt teilnahmen und Mitglied der IGS wurden. In den Siebzigern und frühen Achtzigern wurde noch keine Musik gemacht, sondern nur „Kamelle“ geworfen, was allen Teilnehmern einen Riesenspaß machte. Die Wagen wurden in liebevoller Eigenarbeit gefertigt. Heute lang gediente Mitglieder wie Günter Hansmann und Jupp Eschweiler waren anno dazumal noch „Kamellejunge“ oder Wagenengel. Unvergessen bleibt ihr Einsatz, als sie in etwas angeheitertem Zustand in den Bagagewagen fielen, so dass sie an die Zugteilnehmer anstatt leckerer Plätzchen nur noch Krümel verteilen konnten.Der Verein zog immer mehr junge Leute an. Bald zogen Michael, Jörg, Günter, Willi, Hannes und Jupp mit der dicke Trumm und ein paar Schlaginstrumenten durch die Kneipen des Kölner Südens und hatten schnell den Namen „Freibiertrommler“ weg, was aber keinesfalls böse gemeint war, denn sie waren als echte Stimmungsmacher sehr beliebt und man spendierte ihnen gern das wohlverdiente Kölsch. Dann kam Michael Heidemann auf die Idee, „richtige“ Musik für ein größeres Publikum zu machen, um so die eine oder andere Mark (so hieß die damalige Währung) zu verdienen. Das bedeutete natürlich auch wöchentliches Proben. Noten wurden geschrieben, Instrumente besorgt und schon bald fand die erste Probe im Fort Deckstein statt. Die Sülz-Klettenberg hatte uns dort einen Proberaum zur Verfügung gestellt, denn unsere Jungs spielten neben ihren Instrumenten – zugegeben mehr schlecht als recht – auch noch Fußball. Michael wurde unser erster Musikleiter. Immer häufiger wurden wir nun um ein „Ständchen“ gebeten und diese Bitte erfüllten wir natürlich gerne. Walter Koller übernahm die Musikleitung, als es unseren Michael aus beruflichen Gründen in den Osten zog, und er knüpfte auch gleich Kontakte mit dem Veedelsverein „Kölscher Adel“.Unser erster Sonntagszug ließ dann auch nicht lange auf sich warten. Für den „Kölsche Adel“ machten wir in den Schull- und Veedelszöch Musik; sie gewannen prompt den Wagenpreis. Wir waren stolz wie die „Päädsköttel“ (Stolz wie Oskar) und der Höhepunkt war, dass wir auch im Rosenmontagszug mit unserer Musik teilnehmen durften – für die Junge us d’r Südstadt wurde ein Traum wahr. Die Musikgruppen für die Gewinner wurden zu der damaligen Zeit noch nicht vom Festkomitee zugeteilt. Trotz der Kälte von minus 13 Grad im Jahre 1987 – viele von uns können sich noch an eingefrorene Instrumente und absterbende Fingerkuppen erinnern - marschierten wir tapfer mit. Zur Aufstellung an der Christophstraße ging es per pedes ( zu Fuss ) und mit viel Musik. Den „Kölsche Adel“ begleiteten wir insgesamt drei Jahre – es war eine schöne Zeit, die keiner von uns missen möchte.Der „kölsche Klüngel“ hat auch seine guten Seiten: So schloss Günter Hansmann mit dem Veedelsverein „Kölsche Sonnekinder“ per Handschlag einen nicht ganz ernstzunehmenden 100 Jahres-Vertrag. 1989 begleiteten wir die „Kölsche Sonnekinder“ in den Schull- und Veedelszöch. Auch sie gewannen den ersten Preis, so dass wir Rosenmontag erneut für die musikalische Unterhaltung sorgen durften. Der mit Handschlag besiegelte Vertrag wird bis zum heutigen Tag eingehalten – wir sind guter Hoffnung, dass er nach Ablauf der 100Jahresfrist verlängert wird.Im Jahre 1991 fielen dann die Züge wegen des zweiten Golfkriegs aus. Als echte Kölsche wollten wir uns „unsere Zöch“ aber natürlich nicht nehmen lassen. So zogen wir Rosenmontag mit Musik die Severinsstraße hoch und trafen dabei auf viele Vereine, Musikgruppen und andere Jecke, die sich das Feiern ebenfalls nicht verbieten lassen wollten. Es wurde noch ein richtig toller Karneval. Die Ehrenfelder Clowns zeigten sich nach Kontaktaufnahme durch unseren Günter schier begeistert von unserer Musik und 1997 waren wir zum ersten Mal bei dem größten Veedelszoch von Köln dabei.Unsere damalige Musikleiterin und 1. Vorsitzenden, Elke Wilms gelang dann der große Wurf: Sie bewarb sich für uns beim Kölner Festkomitee und sorgte dafür, dass wir als eigenständige Musikgruppe am Kölner Rosenmontagszug teilnehmen durften und bis heute noch immer dürfen.Hier noch einige Infos zu unseren Zügen:Schull- und Veedelszöch (seit 1986, ab 2000 als eigenständige Musikgruppe)Rosenmontagszug (ab 2002 als eigenständige Musikgruppe, vorher mit den Preisträgern Kölsche Adel und Kölsche Sonnenkinder)Jan van Werth (1999 – 2005)Samstagszug (ab 2000 für die 1. Raderthaler KG „für uns Pänz“, vorher in Weiss und Rodenkirchen)Dienstagszug (in Ehrenfeld ab 1997 mit den Ehrenfelder Clowns, ab 2000 als eigenständige Musikgruppe für den Festausschuss Ehrenfelder Karneval, 1998 und 1999 Zollstocker Dienstagszug und Ehrenfelder Dienstagszug)Sechtemer Kinderkarneval (ab 1995)Die Junge us d’r Südstadt haben aber auch ein großes soziales Herz und spielen für gute Zwecke gern „ümesöns“: So treten wir zum Beispiel in Altenheimen oder auf Kindersitzungen auf, um Freude zu bereiten, und die Pänz des Kinderzugs in Sechtem, den wir auf Initiative unseres Jürgen Block seit 1995 begleiten, freuen sich jedes Jahr über unsere Musik.Die erste karnevalistische Veranstaltung der Junge us d’r Südstadt fand 1975 in der Gaststätte Villa 40 statt. Es waren damals ca. 80 Gäste, die den Saal zum Kochen brachten. Aus dieser Veranstaltung wurde später unser allseits beliebter Maskenball. Das 15jährige Jubiläum des Vereins feierten wir in der Aula der Severinskirche. Der zu diesem Zeitpunkt noch amtierende Präsident Alois Möhlig wurde an diesem Abend von der 1. Kölner Hunnenhorde auf einer Sänfte in den Saal getragen. Aufgrund der immer größer werdenden Beliebtheit und der wachsenden Nachfrage war der damalige Vorstand geradezu gezwungen, die jährliche Veranstaltung in einen größeren Saal zu verlegen. 1988 war es dann soweit. Unser erster Maskenball fand am 23. Januar 1988 im Saal der Mariahilf-Kirche statt. 150 Gäste feierten und schunkelten mit uns, bis in die frühen Morgenstunden. Die Damen des Vereins sorgten für das leibliche Wohl der Gäste. Koteletts und Frikadellen wurden zu hause noch selbst „jebrötsch“. Auch in den Folgejahren konnten wir dort wundervolle Maskenbälle veranstalten. 1993 platzte der Saal dann aus allen Nähten. Für 1994 musste also etwas Größeres her. Zum 25jährigen Jubiläum fanden wir im Humboldt-Gymnasium die passenden Räumlichkeiten. 400 Karnevalsjecke hatten hier mit den Junge us d’r Südstadt ihren Spaß. Mit Unterstützung von befreundeten Vereinen wie den Fidele Kölsche, Kölsche Mädche un Junge, Neepeser Naacksühle, Löstige Neger vom Treffeck, die 1. Kölner Hunnenhorde mit ihrem Tanzcorps Attila Rex, die Altstädter sowie mit den Paraplüs, De Krageknöpp, Kölsche Fetze, die drei Colonias und Stimmungssängern Marita Köllner oder Wicky Jungeburth feierten wir mit unseren Gästen, darunter viele Stammgäste, so manche „rauschende Ballnacht.“. Für die musikalische Begleitung sorgten die Bad Boys, die wir auf einem Gartenfest „entdeckt“ hatten, und später unser DJ Lala, der uns bis heute die Treue hält.2009 feierten wir unser 40jähriges Bestehen! im Pfarrsaal Maria Empfängnis.Inzwischen freut sich unser Verein über 20 Mitglieder im Alter zwischen zwei und siebzig. Gott sei Dank haben wir keine Nachwuchsprobleme und sind auf unsere Jugend besonders stolz. Jeder weiß, wie schwer es ist, diese Altersklasse für eine Mitgliedschaft in einem Verein zu begeistern. Dies ist uns gelungen. Und auch darauf sind wir stolz.Mit viel Idealismus und Einsatz ist aus den „Freibiertrommlern“ ein angesehener Musikverein geworden, der sich der karnevalistischen und vor allem der kölschen Brauchtumspflege verschrieben hat. Wir haben dabei aber nicht vergessen, dass wir in erster Linie „Spass an der Freud“ haben wollen und sind ohne Ausnahme eine große Familie, die nicht nur im Karneval fest zusammensteht, sondern auch im Alltag viel Spaß miteinander hat und – wie im richtigen Leben- Sorgen und Probleme gemeinsam bewältigt.
Haben wir Euer Interesse geweckt?Über unsere Homepage könnt ihr gern Kontakt mit uns aufnehmen.Wir freuen uns darauf.